Archiv für November 2011

Urlaubstag 8

November 20, 2011

Von einer zum Frühstück eilenden Mutter aufgeweckt worden; gedacht wer wo was wie bin ich; Muttis Lidschatten getestet; mich in die neue Strickjacke geworfen; die Vorzüge von kleinen Brötchen erinnert; Marmelade gegessen und viel anderes; einen Hofrundgang gemacht und drei Fotos; vier Katzen gesehen; durch Waschküchennebel vorbei an entweder mausgrauen oder mintgünen Häusern gefahren; Hoffnung auf einen Zweiterdbeerhof gehabt; in Klink enttäuscht worden; schöne Torten in der Auslage, ansonsten aber nichts besonderes; einen inhaltslosen Antikmarkt entdeckt; einen interessanten Flyer gesehen; im Nachbardorf ein Atelier mit wunderbarem Weihnachtsschickedöhns entdeckt; mich gefreut; einen Buddelflinkschlüsselanhänger geschenkt bekommen; Dipkräuter gekauft; gelacht, weil Petersielie mit Doppel-ie lustig aussieht; zurück gefahren – immer noch Waschküchennebel; Birnensaft getrunken und Wasser; dreiundzwanzig Reihen gestrickt; Kirschkuchen statt Mittagessen; drei Bahnen geschwommen; telefonisch Handtücher bestellt; in der Sauna gewesen und mich ernsthaft gefragt, ob das eine gute Idee ist; fast im Ruheraum eingeschlafen; ein Minibisschen Shampoo verbraucht und ein ganz wenig Spülung; befürchtet, dass meine Haar zu einem einzigen großem Dreadlock zusammen schmelzen; 34 Minuten Keinohrhasen geschaut und dann in die Küche; Pottkieker gespielt und vorgekostet; einen Sekt frei Haus bekommen; Weihnachtsküchentipps eingesammelt; zum Abendessen abgeholt worden; wunderbare vier Gänge gegessen; von einer Mücke gestochen worden – in den großen Zeh; ungemein früh ins Bett gegangen

Urlaubstag 7

November 20, 2011

Wecker gestellt; Schecke gepackt; Obstsalat gefrühstückt; in der Firma angerufen; Marmeladenglas abgewaschen; USB-Stick gesucht; abgetrocknet; Wäsche aufgehängt; Chaos hinterlassen; Müll runter gebracht; in das Morizauto zu Mutti gestiegen; die exinnerdeutsche Grenze überquert; an einem Rastplatz gehalten; die Rentner angerufen; weiter gefahren; fest gestellt, dass 22 Jahre Wiedervereinigung nicht ausreichen um in den Menschen das richtige Zeitgefühl in Sachen Häuseranstrich zu verankern; durch charmantes Grau gereist; Wetter wie Mehlsuppe zu empfinden; in „Röbel“ eingekehrt; zwei Strickjacken anprobiert; zwei Strickjacken, zwei Weihnachtsglöckchendekoschieschies, zwei Dekoherzen ebenfalls für Weihnachten und ein Minipullover mit Bärchenapplikation (nicht anprobiert, denn Größe 62 ist utopisch) gekauft; „ach, wie süß“ gedacht und dass Frau Otto Norma(h)lverbraucher ich sicher wie Bolle freuen wird; in eine geschlossene Hochzeitsgesellschaft gestürzt; keine Soljanka und kein Würzfleisch bekommen; Lasagne gegessen; im Urlaubsort eingekehrt; schöne Zimmer bezogen; mich gefreut; ausgepackt; ein Minibadezimmer mit optimaler Raumaufteilung bewundert; in einen Badeanzug geklettert; 30 Minuten im Viereck geschwommen; 15 Minuten unterste Holzbank in der Sauna; auf der Entspannungsliege fast eingeschlafen; das Bett angetestet; die Gutshof-Infolektüre gelesen; ein Wasserschwein im Fernsehen gesehen und eine Hofkatze draußen vorm Fenster; nicht eingeschlafen; mich eine Stunde massieren lassen zu entspanntem Vogelgezwitscher; überlegt nie wieder auszustehen; geglänzt; umgezogen und adrettisiert; mit einer Kopfschmerz geplagten Mutter Abendbrot gegessen; eine Quittung unterschrieben; mich ins Bett gelümmelt und eine Internetverbindung gesucht – erfolglos…

Urlaubstag 6

November 20, 2011

weiße Papierkästchen zusammen geklebt; Restkürbis zu Suppe mit Birne verkocht; Salat geputzt; wahr genommen, dass die Jeans irreparabel kaputt ist; beschlossen in die Säckchenproduktion einzusteigen; Fernseher umgestellt; Stoffkiste ausgekramt; Vergessenes wieder gefunden; zwei alte Ossigeschirrhandtücher mit reizendem Design zerschnitten; ordentlich genäht; Bügeleisen angemacht; Orangensaft getrunken; Wäsche angestellt – im Laufe des Tages drei Maschinen; leicht überrascht erkannt, dass viel Obst im Haus ist; Obstsalat geschnitten; mal wieder „ich brauche mehr Platz“ gedacht; einen Korb bekommen – von der Friesin und es als nicht schlimm empfunden, denn das körperliche Grundempfinden war quengelig; an der Nähmaschine verblieben; Stoffreste in 50x16cm große Stücke geschnitten; Enden 4cm umgebügelt; beschlossen, dass die Säckchen zurück gegeben werden müssen und Gläser auch, denn irgendwie verschwinden meine Einweggläser immer auf Nimmerwiedersehen; Wäsche aufgehängt; mindestens vier mal die Fernbedienung gesucht; im Gutshof angerufen und raus gefunden, dass es nur Doppelbetten gibt; mich elendig müde gefühlt und dann wieder unendlich wach; um der alten Zeiten Willen „Hackers“ geschaut

Urlaubstag 5

November 20, 2011

mich wie hundert gefühlt; den Wecker weiter gedrückt; vom Exfreund angerufen worden – scheinbar grundlos „da war so ein Lied, das hat mich an dich erinnert“; abgewaschen; mich in Zeitlupe bewegt; eingesehen, dass ich Wäsche waschen muss; beim Konsum gewesen; Mutti angerufen – 1. Um zu quengeln, 2. Um raus zu finden, was der beste Muttifreund gern nascht; gedacht, dass ich verdurste und außerdem an Frischhaltefolie; Butterbrotpapier; Alufolie und Toilettenpapier – was nicht zu erwarten war; Orangensaft gekauft; hin und her überlegt; mich entschieden; 1 bis 24 auf weiße kleine Papiere aus einem quadratischem Abreißblock geschrieben; Sachen zugeordnet; beschlossen, dass Oma Weihnachten meine Nähmaschine ölen muss; Schokonikolaus in die Zimmerfloristik gestellt; Sachen zugeordnet; nicht die Ablage gemacht; Packpapier zugeschnitten; braune Pappschachteln gebastelt und Sachen drin versteckt; mich an meinem Farbgefühl erfreut; längliche Dinge eingepackt; eine Comedyserie und ein bisschen Gossenfernsehen geschaut; erkannt, dass ich die Finger von Filmen lassen sollte, die hinter Comedy Drama stehen haben; weiße Pappschachteln vorbereitet; viel zu spät im Bett gewesen

Urlaubstag 4

November 16, 2011

Einen Hausarzt gegoogelt; erfahren, dass „Aufnahmestopp“ ist und zwei Türen weiter zum nächsten gegangen; zehn Reihen gestrickt und einem alten Paar beim Unterhalten zugehört; ein Infoblatt zum Themenbereich elektronische Anmeldung zum Arzttermin bekommen; krank geschrieben worden; den namelosen Konsum besucht; ein Brötchen gekauft; wahr genommen, dass es dort ganz lustige Lebensmittel gibt; überlegt, ob es ein türkischer oder ein polnischer Supermarkt ist; die These aufgestellt, dass es ein halb-halb Supermarkt ist; schwarze Tomaten gekauft; erst mittags wieder zu Hause gewesen; FKK-Brötchen gegessen; Wäsche nach dem Ludofschen Haufensystem sortiert; grob aufgeräumt; Kosumliste geschrieben; Bus gefahren; gefühlte 200 Mal die Nase geputzt; einen lustigen Kürbis gekauft; mit Yvönnsche telefoniert; vergessen Toilettenpapier zu kaufen; sowieso zu wenig gekauft, aber ausreichend für den Abend; Tetrapaks recycelt; Entensoße aufgesetzt und einkochen lassen; erfreut wahr genommen, dass ich Tymian noch riechen kann; spät dran gewesen; fast überm Karamell verzweifelt; Nase erneut geputzt und Spachtelarbeiten im Gesicht vorgenommen; Besuch bekommen und Rotwein: Silberpreis der fränkischen Jahresweine; gefragt worden, ob ich Rotwein trinke; mit „nein“ geantwortet; den besten Salat gemacht; mich mit der Entengarzeit leicht vertan und mal wieder über die Rauchentwicklung in der Rautenpfanne gewundert; gut gegessen; nein, sehr gut gegessen; etwas viel Rosmarin unters Birnenkompott gemischt und minimale Enttäuschung wegen des Schokotörtchens gefühlt; das Gegenüber nicht; unglaublich plötzlich ungemein müde geworden; mich etwas angeflirtet gefühlt; dem Besuch den Rotwein zurück gegeben bzw. gegen Blumen (aber erst beim nächsten Treffen) getauscht; den Besuch zum Auto eskortiert; den Abwasch ignoriert; schlafen gegangen…

Urlaubstag 3

November 15, 2011

ausgeschlafen; ein großes Glas Milch getrunken, Plätzchenrezept raus gesucht; mit Freuden gesehen, dass die ausgesetzten Zeitschriften einen Abnehmer gefunden haben; Taschentücher gekauft beim bösen Drogeriemenschen, den ich sonst meide; Wohnung angeschaut; fest gestellt, dass es Messis gibt; mich gefragt, ob das gelbe Wandfarbe ist oder schlicht Ablagerungen; gehofft, dass es gelbe Wandfarbe ist; eine Telefonnummer aufgeschrieben; Grundriss studiert; festgestellt, dass in den Tempotaschentuchverpackungen nun nur noch 9 statt 10 Stück drin sind; Empörung verspürt; Bankangelegenheiten abgewickelt; in zwei Blumenläden die Auslage studiert; einen Gutschein eingelöst – schwarze Socken; an dem tollen Schal eines schwedischen Designerduos vorbeigegangen; nicht schwach geworden, aber doch lange überlegt; in der Buchhandlung eine Stunde lang Bücher durchgeblättert; sehr gelacht; beschlossen Frau Otto Norma(h)lverbraucher ein Buch zur Muttiwerdung zu schenken; imSchickedönsladen gute Weihnachtsanregungen bekommen; im Papierbedarfsladen über die horrenden Geschenkpapierpreise gewundert; Frischkäse in der Geschmacksrichtung Kürbis-Chilie beim türkischen Lebensmittelhändler gekauft, außerdem nebenan beim Obsthändler, mit dem ich mir den Nachnamen teile, Kartoffeln, Kürbis, Tomaten und zehn Mandarinen; 18 lila Rosen gekauft; ein Bällchen Eis gegessen; schockiert festgestellt, dass in Wandsbek schon Weihnachtsmarkt ist; empört eine Augenbraue hoch gezogen; fest gestellt, dass die Heimfahrbahn auch die normale Arbeitstagheimfahrbahn gewesen wäre; die dicken Hausschuhe angezogen; mit la Mama telefoniert; die restlichen Zeitungen durchgeschaut und aussortiert und wieder ausgesetzt; eine SMS geschrieben

Urlaubstag 2

November 14, 2011

vorm Wecker aufgewacht, er war auf 10:45 Uhr gestellt; draußen gewesen; Trockenblumen für Kranz sortiert; mich darüber gewundert, dass Busse des HVV in 30er Zonen gefühlt hundert fahren; den Adrenalinrausch und die aufkommende Todesangst „genossen“ (siehe Vorpunkt); in die S-Bahn umgestiegen; gestrickt; eingesehen, dass ich diese Woche Taschentücher brauche; von Mutti mit dem besten aller Kinderlieblingsessen bekocht worden und Kekse genascht; Keller ausgeräumt – Muttis Keller; an den Weihnachtskugelaufbewahrungskisten, die ich ihr letztes Jahr geschenkt habe und die wir heute aufbauen wollten aufgebaut haben, fast verzweifelt (absurde Technik); Weihnachtsschmuck sortiert; erinnert, dass ich eine Bibel habe (dadaaah); eine große Kiste für den Flohmarkt gemacht; eine große Kiste für den Müll gemacht; eine große Kiste zum Mitnehmen gemacht; auf Grund des Nichtvorhandenseins des richtigen Schraubendrehers keine Regale abgeschraubt; mich nach Hause fahren lassen; immens viel Gepäck gehabt; Blumen umgetopft; die Blume von Oma vorm Kältetod auf Balkonien gerettet, neu verbandelt (Kletterpflanze) und ins Schlafzimmer eskortiert; Abendessen kochen lassen; mit den Rentnern telefoniert; 2 Khakifrüchte in der Tasche von Mutti gefunden; Apfelkompott mit Schuss gekocht; Beistelltisch zusammen geschraubt; Heizung angestellt auf 2; Zeitschriften durchblättert circa die Hälfte der Altbestände; besagte durchblätterte Zeitschriften ausgesetzt zur Freude der Nachbarn

Urlaubstag 1

November 12, 2011

ausgeschlafen; 45 Minuten Rentnern beim um den Teich spazieren zugesehen, außerdem einen Entenpo gesichtet; Mutti bestochen, mir morgen Mittag zu machen; im Bett liegender Weise „kiss & kill“ gesehen, ich mag seichte Liebeskomödien mit gutem Ausgang, auch wenn das nicht so schick ist wie kulturell hochwertige kubistische Kurzfilme zu mögen; den bunten Winterschal rausgekramt; Handschuhe ohne Fingerspitzen getragen; Wohnungschaos ignoriert; um 14:00 Uhr gefrühstückt – außer Haus; 8 Reihen gestrickt; Fehler entdeckt; 32 Reihen aufgeräufelt und mich nicht geärgert; waffelessende Mädchen beim Unterhalten belauscht; keine Rosen gekauft; 90 Minuten Bretzelwerdung im 70er Jahre Ambiente; auf die Ähnlichkeit zu meiner Mutter hingewiesen worden (zum Glück ist die hübsch!); den Busfahrer des Metrobus 23 enttäuscht; mit Kopfhörern in Ohr an einer menschenleeren Bushaltestelle nicht besonders ästhetische aber sehr kreative eine Tanzeinlage zum Besten gegeben; eine Busrundtour mit den Bussen 20 und 118 gemacht; überlegt die Heizung ein bisschen anzustellen; Heizung nicht angestellt; Hosenschnitt ausgeschnitten; heimlich eine Teenieserie geschaut; endlich die neuen Lieder anständig eingepflegt

Reisebegleitung

November 8, 2011

Das aktuelle der aktuellesten Lesebücher, liest sich komplex und zieht sich hin, weil das Lesen mit Aufgaben verbunden ist, somit weniger durchlesen als vielmehr durcharbeiten ist.

Nun steckte ich fest auf Seite 127, weil dort eine Aufgabe war, für die man einen Begleiter braucht, wobei mit Begleiter nicht zwingend der (männliche) Begleiter gemeint ist, sondern schlicht der/die/das Begleiter. Ich hatte keinen, weil ich keinen bat, denn irgendwie wäre mir die Bitte um Begleitung in mein inneres Ich etwas abstrakt vorgekommen.

Generell verbinde ich mit Inneres-Ich-Reisen alias Meditation Crashröcke tragende Frauen, die Tofu essen, selbstgebatikte T-Shirts tragen und ihre Kinder Jan-Sören nennen, die auf die Schulstulle einen Fairtrade-Grünkernaufstrich bekommen und deswegen bis zum Abitur gemobbt werden. Vielleicht ein Vorurteil.

Vielleicht wegen dieses Vorurteil, vielleicht aber auch weil ich es mir nicht vorstellen konnte, dass ein Freundinnenwesen um mich
rumgeistert und mit charmanter aber monotoner Stimme eine Reise leitet beschloss ich, es selbst zu tun.

Leise Klavierhintergrundmusik, die entspannend ist, aber nichts mit der Kling-Klongmelodie von Medikationskassetten (gibt es noch Kassetten?) gemein hat, denn ich befürchte, dass es genau diese Töne sind, die das Grünkerngen, über welches scheinbar jeder verfügt, aktivieren. Dann las ich mich monoton-charmant mit ausreichend Wartezeiten Seite 127 und folgende. Kicherte
nicht, atmete ruhig. Speichern.

 

Nachdem ich mich in eine bequeme Liegeposition arrangiert habe, drücke ich auf die Leertaste des grandiosen Fruchtcomputers und leitete mich – ganz fabelhaft – selbst durch mein Innerstes, zwischendrin hörte die Klaviermusik auf, aber das wusste ich ja bereits. Nach nicht viel mehr als vierzehn Minuten war ich wunderbar entspannt und mindestens eine Erkenntnis reicher: Ich mag Steak (meinetwegen auch mit Grünkernaufstrich)!

über das Pflücken von Glasherzen

November 3, 2011

Ich bin ja besonders gern in diesem bekannten schwedischen Möbelhaus, mit Vorliebe allein am Wochenende.

Samstags gegen halb sechs an einem Samstag, der gerade noch so im Oktober liegt, aber das Monatsgehalt schon überwiesen ist. Das meinige auch, aber eben auch das aller anderen, wie man an den Menschenmassen erahnen kann.

Allein und geschmeidig wie ein Luchs macht mir das gar nichts aus und ich slalomiere mich durch Großfamilien, die einen  Schrank für die gesamte Familie kaufen wollen; Paare, die über die künftige Kücheneinrichtung fast ihre eigentlich intakte Beziehung vergessen, und werde beschallt von Damen, die über Funk die Abholung von Jan-Denise-Stefan-Jaqueline-David aus dem Bällchenparadies erflehen… Schön ist’s. Wer sich am Single-Dasein stört ist nach einem IKEA-Samstag geheilt, vielleicht sollte man das als Gruppensitzung anbieten.

Im Untergeschoss finde ich nicht, dass was ich suche, denn ich muss feststellen, dass es das Gesuchte dank Sortimentänderung nicht mehr gibt, ich kaufe zwei Topfplanzen. Weihnachtsdeko gibt es auch schon und die Erfahrung zeigt, dass man entweder sehr rechtzeitig kauft oder am 23./24.12 um Schönes günstig zu erstehen. Ich sehe weiße Glasherzen, an einem Baum, der fast bist unter die riesige Decke reicht. Weiße Glasherzen gibt es in der Auslage nicht, dafür goldene und silberne.

Seelenruhig öffne ich eine Verpackung goldener Herzen, noch viel seelenruhiger behänge ich das Plastikbaummonster mit den sechs Herzen aus der Verpackung und ganz tiefenentspannt pflücke ich die weißen Glasherzen von den Kunstnadeln. Bei Packung zwei Herz drei kommt ein blau-gelb bekleideter Möbelshopmitarbeiter vorbei und fragt mich, was ich tue. „Ich vertausche Herzen um nach Abschluss des Vertauschens zwei Packungen weißer Glasherzen zu haben…“ (das sieht man doch) „Ist das abgesprochen?“ „Ihre Kollegin hat versichert, dass das okay ist.“ (frech siegt?) „Na ja, das wird schon seine Richtigkeit haben, ich bin ja nur am Wochenende da…“ (frech siegt!)

So kaufte ich also zwei Topfpflanzen, zwei Rollen Geschenkpapier, keinen Stoff, kein Holzkästchen mit neun kleinen Holzschubladen und kein Holzkästchen mit drei etwas größeren Holzschubladen, dafür Wandhaken, die Molger heißen, und zwölf selbstgepflückte Glasherzen.

Wer das jetzt als frevelhaft empfindet, dem ist mitzuteilen, dass auch schwedische Möbelhäuser nichts in der Deko haben sollten, was sie nicht auch in der Auslage führen, ich somit nur zur Optimierung der Geschäftsabläufe beigetragen habe. Reizend! (also von mir)