Archiv für Juli 2011

Fastgeschenk

Juli 29, 2011

Ui, mir ist ganz schlecht vor Freude, ich könnt im Kreis laufen und einen Purzelbaum schlagen, ich bin euphorisch wie nichts, hab die Aufmerksamkeistspanne eines Duracellhäschens zur Freude meiner Kollegen.

Unterwegs!!!“, lautet die geheimnisvolle Kurznachricht von 13:09Uhr und ich weiß genau was gemeint ist. Unterwegs ist das geheimnisvolle Ding – ein Fastgeschenk, dessen Erscheinen mich ganz fröhlich stimmt, vielleicht auch weil ich fast nicht mehr damit gerechnet hätte, zumindest nicht rechtzeitig.

 

Heute ist gerade noch so rechtzeitig.

 

13:34 erscheint ein unscheinbarer Mann und legt mir das Erwartete auf den Empfangstresen. Ein weißes viereckiges, gebrauchtes, elektronisches Gut, aus dem Kabel sprießen, welches Zugfahrten angenehmer macht, das Schreiben einfach, und auf dessen Oberseite ein Apfel sprießt.

Weltreise, etappenweise: Kopenhagen

Juli 27, 2011

Ich werde die Welt bereisen, wenn auch nur etappenweise.

Die nächstwöchige Etappe geht nach Kopenhagen, ich freu mich so.

 

Wenn ich auch alleine reise und Alleinreisen eine Herausforderung ist, nämlich die Herausforderung die eigene Laune, der man sich durchgehend und ausschließlich aussetzt, auf einem Level der Ertragbarkeit zu halten, besser drüber.

Pawlowsches Pling

Juli 26, 2011

Das neue Futter – Anerkennung, Wertschätzung, Aufmerksamkeit – Futter jagt man im Konsum, Lebensmittel umringen uns jederzeit greifbar, unnahbar – vom goodwill anderer abhängig – Aufmerksamkeit, eines der wenigen Dinge, die man nicht kaufen kann.

 

„Pling“ macht das mobile Kommunikationsmittel und dieses „Pling“ schaltet jeden anderen Gedanken aus. Ich hab ein Lächeln auf den Lippen, ich drücke die Entertaste und erfahre, dass mein Netzanbieter eine Werbeaktion hat und mich herzlich einlädt, mein Lächeln erlischt.

 

Soziales-Netzwerk-Pling…

Mail-Pling…

 

Ich fühle mich wie der Pawlowsche Hund, nur ohne Sabber. Pling – las ich – ist wie ein umprogrammierter Steinzeitreiz, ein „Hab-Achtung-Geräusch“, das wenig Handlungsmöglichkeiten gibt, außer dem Pling nachzugeben. Nachzusehen, wer oder was uns als wichtig erachtet, Aufmerksamkeit „schenkt“. Die tägliche Abhängigkeit von facebooks-gefällt-mirs, followern, Blogkommentaren, E-Mails, SMS, instant-Nachrichten…

 

Anerkennung, die legale Droge, die uns in einer Zeit des Alles-haben-könnens wahnsinnig macht, und dabei habe ich noch nicht mal ein Smartphone, vielleicht auch besser so.

Vorsicht erhöhte Erdanziehungskraft

Juli 25, 2011

Ich bin mir sicher, es gibt sie, diese Wochen, in denen die Erdanziehungskraft größer ist als in anderen, da nimmt man jede Ecke mit (wahlweise mit einem seiner Zehen, der Hüfte, dem Knie, dem Ellenbogen oder einer anderen Körperausbuchtung dessen Existenz man gelegentlich vergisst), schmeißt Gläser um, schüttet sich Tee über die Hosenbeine und die Zusammenfassung des allgemeinen Gemütszustandes ist: Verwirrt.

Donnerstag in der Erdanziehungswoche: Das Waldwiesensträußchen, ein entweder-oder-Geschenkgutschein und ich stehen in der Bahn und sind in Anbetracht eines recht ereignisreichen Arbeitstages mittelmäßig euphorisiert und voller Vorfreude.

Die Bahn fährt gen Outback, als meine Haushaltestelle schon drei Stationen hinter uns liegt fällt mir meine Wochenverwirrung wieder ein und, dass ich zwar weiß, wie man von der Friesinnen-Haushaltestelle zum Friesinnenhaus kommt (das wäre nämlich über die Brücke, dann links, dann immer geradeaus durch einen Halbwald, am Halbwaldkindergarten vorbei, an der Koppel auch und dann rechts, zweites oder drittes Haus rechts, am Holzstapel im Vorgarten orientieren), aber mir ums Verrecken nicht einfällt, wie die Friesinnenhaushaltestelle heißt.

Ich rufe an.

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Vergesse zu gratulieren und erhalte Auskunft zur richtigen Aussteigestation sowie die Info, dass es auch in der Einladung steht. „Einladung?„, grübble ich, während die Friesin erzählt, dass sie sie heute raus geschickt hat…

…und es dämmert mir, dass ich zwar in der richtigen Bahn stehe, aber doch in der falschen, denn die richtige „richtige“ Bahn fährt zwar um die gleiche Zeit, aber eben erst in einer Woche.

Jour fixe, fehlende Französischkenntnisse fördern die Tagesbelustigung

Juli 14, 2011

Jgur fix ausgesprochen und das erste Mal von meiner Kollegin gehört, als ich auf der Suche nach meiner Vorgesetzten war, die sich aber im Jour fixe mit meinem Boss befand. Jour fixe hörte sich wunderbar an…

So wie eine spannende Mischung aus Aerobic und Yoga in einer französischen Turnhalle. Natürlich turnen mein Chef und meine Vorgesetzte nicht, insbesondere nicht während der Arbeitszeit und wohl auch nicht zusammen, aber die Vorstellung, dass sie den Morgengruß in neonfarbenen Elastan-Gymnastikoutfits mit passenden Schweißbändern in dem glücklicherweise gläsernen Büros meines Chefs turnen erheitert mich nachhaltig.

Räubertochter-Sommer

Juli 5, 2011

Der Sommer erinnert mich an Ronja Räubertochter…

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Es ist Sommer Ronja, ein nasser Sommer, aber Sommer…“

Es ist Sommer Ronja, ein stürmischer Sommer, aber Sommer…“

Es ist Sommer Ronja, ein kalter Sommer, aber Sommer…“

Für Astrid Lindgren, für Birk und alle anderen fast vergessenen Nebendarsteller großer Kinderbücher, für nahezu verlorene Sommerhoffnung: „Es ist Sommer, ein nasser, stürmischer, kalter Sommer, aber Sommer!“