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das „Tier“ in mir

November 23, 2009

In mir wohnt ein kleines Tier.

Vor langer Zeit hat sich eingenistet: Ein Bettchen hingestellt, ein Bild aufgehängt und für den Morgenkaffee einen Wasserkocher mitgebracht. Das kleine Tier verhält sich an den meisten Tagen friedlich. Wie gesagt, an den meisten, aber dann gibt es ja noch die anderen die, die übrig bleiben, wenn man die meisten abzieht.

Dann wirft sich das Tier auf den Boden, strampelt mit den Füßen, quengelt und wimmert, wie ein Dreijähriges in der Süßwarenecke vorm Kassenbereich des Supermarkts, manchmal agiert es auch präpubertär schmeißt mit Interiör und rennt köpfens zu Vorderst schwungvoll gegen Wände, boxt gegen Plexiglas.

Das Tier in mir – die Ungeduld!

 

Abwarten mein Crux. Was mir fehlt ist das Verständnis für den Sinn des Abwartens, aber auch der Grund ist mir meist ein Rätsel. So leide ich an den „tierisch-ungeduldigen“ Tagen dahin mit rätselhaften, grundlosem (Ab)Warten.

Das ungeduldige Warten bezieht sich nicht auf verspätete Züge oder Postzustellungen; auf Essen im Restaurant; Freunde, die mal zu spät dran sind, oder ähnliche tägliche Alltagswendungen. Meine Ungeduld bezieht sich auf Sachen, die diese Fragezeichen machen, und – ich gebs ja zu – so manches Mal auf auch vieles andere.