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kein Liebesbrief

Juli 2, 2010

Es gibt Menschen, die so von Bedeutung für mich sind, dass ich denke, ich könnte nie und nimmer auf sie verzichten, dass mich der Schmerz zerreißen wird und nichts da bleibt außer leere Existenz in täglicher Funktionalität, wen sie gehen. Und dann gehen sie, weil das Leben sich ändert, die Welt sich dreht, plötzlich alles anders ist oder auch nicht und man fühlt sich obwohl nicht allein, so allein, wie man sich als Mensch unter Massen fühlen kann…

Und wenn ich sehe, wer so in meinem Leben ist, wer ging, wer wiederkam, muss ich sagen, dass ich anders getippt hätte.

Pling“ macht das fruchtcomputerintegrierte E-Mailprogamm und verkündet kühn, dass ich Post hätte, im Stalkersocialnetworking. HB schreibt. HB von HB und MF, die in der zehnten das Zimmer teilten, und über die ich hier schrieb, was fast keiner las außer der Zimtäpfelin und HB selbst (was ich nicht wusste), vielleicht weil der Text zu lang war, vielleicht weil Fußball war.

Erinnerungen sind ein komische Gestalten, erinnern sich zwei Menschen an eine Sache, erinnern sie doch nie das Gleiche.

Ich erinner MF, denn als MFs Welt sich weiter drehte, blieb meine für sieben Augenblicke stehen und was blieb – manifestiert in den sieben Augenblicken der still stehenden, eigenen Welt – sind dutzende Erinnerungen. Meine Erinnerungen, subjektive Erinnerungen, Ich-Ich-Erinnerungen, denn ich mag bezweifeln, dass er sich auch nur an die Hälfte (meiner Erinnerungsmasse als Ganzes betrachtet) erinnert, was mit Bedeutung zu tun hat, seine Bedeutung für mich und meine Bedeutung für ihn.

HB erinnert sich an mich.

Ich erinnere HB. Nicht wie MF, aber ich erinnere mich und er blieb. Nicht immer, nicht zu Anlässen, nicht in regelmäßigen Abständen, aber er blieb.

Ich lese mich durch massenhaft Zeilen, nachts um vier verfasst, morgens halb sieben gelesen. Massenhaft Zeilen, die mir sagen, dass meine Erinnerungen lückenhaft sind oder ausschmückend, aber das meine subjektiven lückenhaft-ausschmückenden Erinnerungen schöne Geschichten schreiben. Und noch viel mehr Zeilen, die mir sagen, dass ich nicht hadern soll mit dem Leben und mit dem Glück, den Träumen, der Liebe, denn er weiß aus mir wird mal was und das wusste er schon damals (als er ja bekanntlich wenig wusste (Zitat)), ich würde etwas Bedeutsames schaffen.